Reise 2009:
Auf den Spuren des Smaragd-Buddha und thailändischer Geschichte
07. Februar 2009 Unser nächstes
Ziel war ein weiterer Geschichtspark, der Sri Satchanalai Historical Park.
Am Wegesrand entdeckte Nid einen Familienbetrieb. Man war gerade mit der
Herstellung von Zucker bzw. Karamel beschäftigt. Das mußten wir uns genauer
anschauen und fanden es höchst interessant. Die Chefin schlief noch in der
Hängematte, wurde aber hellwach, als wir ihr einen kleinen Obolus
zusteckten.
Zum Schluss bekam jeder von uns einige Karamelstückchen zum Probieren.
Dieser neue Tempel stand nicht auf unserem Besichtigungsprogramm. Doch der
goldene Buddha glänzte so schön in der Morgensonne. Ich fand es auch
wichtig, eine neuzeitliche Variante als Kontrast den historischen Stätten
gegenüber zu stellen.
Genau wie Sukhothai gehört auch die Vasallenstadt Sri Satchanalai zum
Weltkulturerbe. Der Geschichtspark liegt am Fluss Yom in Tambol Muang Kao.
Zunächst besuchten wir den Wat Chang Lom. Die Stupa im sri-lankanischen Stil
wird gestützt von 39 Elefanten-Pfeilern. Im oberen Bereich befinden sich
rundherum Nischen mit Buddha-Statuen. In der Stupa sind Reliquien Buddhas
bestattet. Sri Satchanalai liegt nur 55 km von Sukhothai entfernt.
Aufgrund von frühen Steininschriften und lokalen Chroniken weiß man, dass
Sri Satchanalai ausschließlich vom Kronprinzen des Sukhothai-Königreiches
regiert wurde.
Teil der als überlebensgroße Elefanten gestalteten Pfeiler aus Laterit .
In südlicher Richtung gegenüber dem Wat Chang Lom befindet sich der Wat
Chedi Chet Thaew. Das wichtigste Gebäude dieser Tempelanlage ist die
Hauptstupa mit einer zur Lotosknospe geformten Turmspitze und 33 weitere
Chedis, in denen sich die Asche der königlichen Familie befinden soll. Die
Chedis sind verziert mit Stuckdekorationen und Statuen, die die
Stilrichtungen der Königreiche Sri Lanka, Burma, Khmer und Lanna
reflektieren und von hoher Kunstfertigkeit der einheimischen Bildhauer
zeugen . Wenn man alle Monumente sorgfältig studiert, hat man die gesamte
Sukhothai-Schule kennen gelernt.
Stuckverziertes Buddha-Abbild in nak-prok-Position (von der Naga bedeckt)
repräsentiert den südindischen Kunststil.
Etwa 18 km südwestlich der Stadt Lampang liegt der Wat Phra That Lampang
Luang auf einer Anhöhe an der Hauptstraße. Er ist von einer Mauer umgeben
und gilt als Paradebeispiel für Lanna- Architektur. Schon als wir auf ihn
zugingen, waren wir beeindruckt von der Naga-Treppe, die zu dem monumentalen
Hauptportal führt. Die Vielzahl wunderschöner Verzierungen und Wandreliefs
sowie die Skulpturen ließen uns staunen. Der Haupttempel war - wie in der
Lanna-Architektur üblich - als offene Halle konzipiert, trägt aber
inzwischen ein tief herunter gezogenes Dach. Im Bereich der Schräge sind
noch recht gut erhaltene Wandgemälde sichtbar. Im hinteren Teil befindet
sich in einem vergoldeten tabernakel-ähnlichen Gebilde die Bronze-Statue des
Phra Chao Lan Thong aus dem Jahre 1563. Zahlreiche Gläubige sind gekommen,
die mit großer Andacht beten. Sie opfern Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen.
Hier wird sogar Nid sehr andächtig. Auf meine diesbezügliche Frage antwortet
er, dass dieser Tempel im Jahr des Ochsen errichtet wurde. Er selbst sei
auch im Jahr des Ochsen geboren und spüre hier die besondere Verbundenheit.
Hier gab es tatsächlich einen weiteren 'Smaragd-Buddha', dessen Geschichte
ich später noch erzählen werde.
Stupa mit vergoldetem Aufbau, die eine Buddha-Reliquie enthält.
Wir durchquerten einen kleinen Eingang in der südlichen Mauer und gelangten
zu einer Reihe von Bodhibäumen, die von geschnitzten, bemalten und mit
Bändern verzierten Pfählen gestützt wurden. Nid erklärte, dass es sich um
Stiftungen von Gläubigen handelt, die sich dadurch einen 'Halt' für ihr
Alter von Buddha erhoffen; also eine Altersvorsorge auf buddhistisch.
Jürgen fand die Sandalen der Mönche bemerkenswert.
Gut zu wissen, dass auch diese Kinder in Musik unterrichtet werden und
offenbar mit Ernst und Eifer bei der Sache sind.
Hier wurden wir gleich zweimal fündig. Auf der nun folgenden Seite ist
die 1. Geschichte in Kurzform auf einer Tafel erzählt. Im Jahre 1436 befahl
König Sam Fang Kaen von Chiang Mai (8. König der Mengrai-Dynastie von Lanna)
eine Prozession zur Überführung des Phra Keo von Chiang Rai in die Stadt
Chiang Mai. Der Elefant, auf dem das Idol platziert war, rannte jedoch
unerwarteter weise in Richtung Lampang und ließ sich davon auch nicht
abbringen. Im Endeffekt gab der König nach und die Statue wurde 32 Jahre
lang im Wat Phra Kaeo Don Tao aufbewahrt, bevor sie dann doch nach Chiang
Mai gebracht wurde.
Geschichte
Nummer 2 handelt von einer Dame mit Namen Chao Mae Shuchada. Sie wollte
einen Tempel aufsuchen und hielt Ausschau nach einer Opfergabe. Da sah sie
eine große Wassermelone, die sie kaufte und dem Mönch im Tempel übergab. Der
Mönch zerteilte diese in zwei Hälften und entdeckte einen grünen Stein
(ebenfalls Nephrit-Jade). Daraus schnitzte er eine Buddha-Figur, die seitdem
im Wat Phra Kaeo Don Tao aufbewahrt wird.
Der Wat Phra Kaeo Don Tao, in burmesischem Stil erbaut, war für uns ein
weiterer Meilenstein auf den Spuren des Smaragd Buddha.
Unser wunderschönes Hotel in Chiang Rai: The Legend
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