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Reise 2009:

Auf den Spuren des Smaragd-Buddha und thailändischer Geschichte


Der Reiseverlauf

Mit großer Vorfreude starteten wir zu unserer Rundreise in das Land der 'Freien'. Wir suchten besonders Antworten auf folgende Fragen:

  • Wieso hält noch heute eine überwiegende Mehrheit an ihrer Treue zum König fest?
  • Wie kommt es, dass 95 % der Bevölkerung dem Buddhismus angehören und den Pha Keo (auch Phra Keo) als größtes Heiligtum verehren?
  • Wie konnte Siam bzw. Thailand seine Unabhängigkeit bewahren, während der Rest Südostasiens von den Kolonialmächten England und Frankreich beherrscht wurde?

Der Pha Keo oder Smaragd-Buddha war uns auf unseren Asien-Reisen schon zweimal begegnet. Als bedeutendstes Heiligtum der thailändischen Buddhisten hatte er mich schon immer besonders fasziniert.

Während unseres Aufenthalts in Bangkok im Jahre 2005 sahen wir ihn zum ersten Mal, und zwar im Grand Palace. Er sitzt in der Ordinationshalle des wahrhaft königlichen Tempels auf einem Thron, der nach traditionellem Stil aus Holz geschnitzt und vergoldet wurde. Die als heilig geltende Skulptur trägt stets ein der Jahreszeit entsprechendes Gewand (Sommer, Regenzeit, Winter), d.h. dreimal im Jahr wird in einer königlichen Zeremonie der Wechsel der Gewänder und Geschmeide von Mönchen vorgenommen.

Die Skulptur stellt den erleuchteten Buddha in meditierender Haltung dar und ist nur ca. 75 cm hoch. An der Stelle sei noch einmal erwähnt, dass der im Volksmund übliche Name irreführend ist, denn die Figur besteht nicht aus Smaragd sondern wurde aus einem Block von Nephrit-Jade gehauen. Im wahrsten Sinne zu Tage kam sie im Jahre 1434 nach einem Blitzschlag in die Stupa des Wat Phra Keo in Chiang Rai. Der damalige Abt des Klosters entdeckte an der stuckverzierten Skulptur einen Riss, wodurch grüner Stein schimmerte, den man zunächst für Smaragd hielt. Als man den Irrtum bemerkte, hatte sich der Name 'Smaragd-Buddha' bereits eingeprägt.

Die zweite Begegnung mit seinen wechselnden Standorten hatten wir 2006 in Laos. Die Laoten sind der Meinung, dass er ohnehin eigentlich in ihr Land gehört. Sie haben sich aber inzwischen damit abgefunden, dass er in Thailand ein endgültiges Zuhause gefunden hat, wenn dies auch nicht auf freiwilliger Basis geschah. In Laos verblieb der Pha Keo zunächst in Luang Prabang und später in einem eigens für ihn erbauten königlichen Tempel, Ho Pha Keo' in Vientiane, und zwar für insgesamt 220 Jahre, bis 1778. Dann wurde er durch siamesische Truppen - Thailand hieß damals noch Siam - unter General Phraya Chakri, der als Rama I die noch heute in Thailand herrschende Chakri-Dynastie begründete, erobert und zunächst in die damalige Hauptstadt Thonburi gebracht, bevor er am 22. März 1784 in dem oben beschriebenen Wat Phra Keo im Großen Königspalast in Bangkok aufgestellt wurde. Rama I hatte nämlich unterdessen die Hauptstadt von Thonburi nach Bangkok verlegt. Inzwischen ist Thonburi ein Stadtteil von Bangkok geworden.

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Alle Fotos und Texte ©2005-2010 Ursula Schlößer KontaktImpressum

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