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Reise 2007: China

Shanghai / Souzhou / Hangzhou / Chongqing / MS East King / Fengdu / Dreischluchten-Damm / Wuhan / Xian / Beijing / Chengde / Shanghai


Beijing - Chengde, 19.09.2007
Temperatur 17 - 24°C

Per PKW geht es nach Chengde. Diese Stadt liegt 250 km entfernt von Beijing in nordöstlicher Richtung. Unterwegs passieren wir das Miyun Reservoir. Es ist das größte Wasserreservoir von Beijing und versorgt die Stadt mit Trinkwasser.

Ein bedeutender Zwischenstopp ist ein weiterer Abschnitt der Großen Mauer, der Jin Shan Ling heißt. Die Sonne lacht von einem blauen Himmel. Kurz aufgehalten werden wir nur von einer 'Gottesanbeterin', vor deren Schönheit Jürgen buchstäblich auf die Knie geht.



Schon von der Seilbahn aus genießen wir die herrliche Landschaft. Von diesem Mauerabschnitt sagt man auch, er stelle sich dar wie ein Drache auf einem goldenen Berg.



Von der Seilbahn aus gilt es noch einiges an Stufen zu bewältigen, bis wir an der Mauer ankommen. Dabei helfen mir Ida und 2 junge Damen mongolischer Herkunft, mit denen wir unseren Spaß haben. Ida entdeckt, dass eine der beiden den Familiennamen Ai Xin Jue Luo trägt. Dieser Name war zurzeit der Qing Dynastie nur der kaiserlichen Familie vorbehalten. Wäre diese Zeit nicht vorüber, hätten wir es hier mit einer mandschurischen Prinzessin zu tun.



Die Große Mauer gilt als das größte Bauwerk der Menschheit. In Teilen geht ihre Entstehung ca. 2.300 Jahre zurück. Die Gesamtlänge beträgt mehr als 6.000 km. Im Bereich von Beijing ist sie ungefähr 600 km lang. Sie führt durch Täler, Berge und ebenso durch dichten Wald und Wüsten. Ursprünglich diente sie als Schutzwall gegen feindliche Angriffe aus dem Norden. Zur Erinnerung kaufte ich mir einen Satz Lesezeichen ' Chinese 10.000 Li Great Wall'. 'Li' ist eine alte chinesische Maßeinheit.

Mit Chengde sehen wir zum ersten Mal eine Kleinstadt in China, denn sie hat nur um die 350.000 Einwohner.
Im Hotel treffen wir Cindy. Sie ist unsere ortskundige Reiseleiterin, die jetzt Ida unterstützen wird.

Chengde, 20.09.2007

Wir beginnen unsere Tempeltour mit dem Besuch des Puning Tempel. Als erstes fielen mir die verschiedenfarbigen Schals ins Auge, die die buddhistischen Mönche zu Buddhas Ehren an einer Holzstange angebracht haben. Cindy erläutert: "Weiß ist die Farbe der Reinheit, gelb die kaiserliche Farbe, blau ist die Farbe des Himmels, rot repräsentiert das Glück und grün das Grasland und die Umgebung."
Viele Menschen sind gekommen, um Buddha zu ehren und zu beten. Die Luft ist überladen mit dem Duft von Räucherstäbchen. Wenn die Gläubigen 100 Yuan spenden, begleiten die Mönche ihre Gebete mit Musik.
Beeindruckt stehen wir vor der riesigen Buddha-Statue aus Holz, mit 1.000 Händen und 1.000 Augen. Die einheimischen Buddhisten nennen sie die 'Göttin der Barmherzigkeit'.



 



Viele junge Leute tragen historische Kostüme und repräsentieren damit die alte chinesische Kultur. Manche betätigen sich aber auch als Gaukler, Artisten und Unterhaltungskünstler. Gegen eine Gebühr stellen sie sich den Touristen als farbenfrohe Fotoobjekte zur Verfügung.





Ein mandschurisches Kostüm aus der Qing Dynastie



Weiter geht es zum Putuo Zongcheng Tempel, dem größten in der Umgebung von Chengde. Er wurde von 1767 - 1771 auf einer Fläche von 220.000 m² in eine Berglandschaft gebaut, während der Regentschaft von Kaiser Qianlong. Der Tempel ist ein Abbild des berühmten Potala Tempels von Tibet und spiegelt die prachtvolle Architektur des Han-Tibetanischen Buddhismus wider. Deshalb wurde er 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. 300 Stufen führen hinauf, zum Glück für mich, etappenweise. Meine Erholungspausen nutze ich für besonders schöne Fotos.

 



Als wir die Hauptplattform erreichten, war der Himmel veilchenblau. Kleine 'Spendenwimpel' in bunten Farben flatterten an großen Masten, ein besonderer Hingucker. Endlich erreichten wir die höchste Plattform und genossen unvergessliche Ausblicke in die Umgebung und auf die unter uns liegenden vergoldeten Dächer der Pagoden. In der Ferne sahen wir einen ungewöhnlich geformten Felsen, den man 'Hammerfelsen' (Sledge Hammer Peak) nennt. Mich erinnerte er mehr an einen Stuhl.



Das Mountain Resort erstreckt sich über 5.64 Millionen m² des Stadtgebietes von Chengde. Der Kaiser hatte viele Gründe für die Errichtung dieses größten Palastgartens in China. Die klimatische Situation war wesentlich angenehmer als im stickigen Beijing aufgrund der abwechslungsreichen Natur. Außerdem gab es sehr viel Wild, und die Kaiser waren auch passionierte Jäger. Chengde wird auch 'Deer-City' genannt. Nicht zuletzt war der Platz ideal, um mit den Führern der ethnischen Minderheiten aus der Mongolei zu verhandeln, die unter seiner Regierung vereinigt werden sollten.






Mit der Konstruktion des Palastgartens wurde 1703 begonnen, dem 42. Regierungsjahr von Kaiser Kangxi. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1792, dem 57. Regierungsjahr von Kaiser Quianlong. Auch diese Anlage wurde 1994 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Bei unserem Rundgang sahen wir auch den kürzesten Fluss der Welt. Seine Wassertemperatur geht nicht unter 8°C, weshalb er niemals zufriert. Er heißt 'Rehe River', was soviel wie 'Heißer Fluss' bedeutet.

Sledge Hammer Peak



Chengde - Beijing, 21.09.2007

Nach einer angenehmen Rückfahrt nehmen wir Abschied von Ida und unserem Fahrer, Mr. Yang, mit denen wir 7 unvergessliche, interessante Tage verlebt haben. Ihr freundliches Wesen und ihre Kompetenz haben mein Bild von den Chinesen sehr positiv beeinflusst. Mr. Yang hat dafür das RGHCM Garden Resort Foreword ausgesucht, das etwas außerhalb von Beijing City am Baihe-Fluss liegt. Um 16:00h fliegen wir zurück nach Shanghai.



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Shanghai, 21. - 23.09.2007

Der letzte Höhepunkt unserer Reise = 2 Nächte und 3 Tage im Grand Hyatt / Jin Mao Tower

Zunächst einmal sind wir froh über unsere glückliche Landung in Shanghai, nachdem hier vor 3 Tagen noch der Taifun 'Wipha' wütete, siehe Bericht der CHINA DAILY vom 19.09.2007.



Wir haben von den Folgen so gut wie nichts bemerkt. Lediglich die extrem hohe Luftfeuchtigkeit war unangenehm und die Tatsache, dass es immer wieder regnete, wie auch bei unserer Ankunft vor 3 Wochen. Shao holte uns ab. Dieses Mal ging es per PKW ins Hotel, vorbei an farbenprächtig beleuchteten Wolkenkratzern auf dem Weg nach Pudong.

Am Jin Mao Tower angekommen, riskierten wir einen Blick nach oben. Da konnte es einem schwindelig werden. Die Lobby befindet sich im 54. Stock. Probleme mit der Zimmerreservierung wurden von Shao mit großer Bravour gelöst. Zur Feier des Tages gab es Champagner, bevor wir uns in unserem Eckzimmer in der 62. Etage mit Blick auf den Fluss einrichteten. Durch diese Zimmerkategorie hatten wir auch Zugang zum Grand Club in der 83. Etage, wo man täglich mit Gebäck, Afternoon Tea, Finger Food und Drinks aller Art kostenlos verwöhnt wurde.




Eine kurze Regenpause nutzten wir für einen fotografischen Rundgang um das Hotel. Gegenüber befand sich eine Golfanlage.



Ohne Ausflugsprogramm genossen wir den Aufenthalt mit allen Annehmlichkeiten, die das Hotel zu bieten hatte. Für die wenigen Tage und Nächte wurde es 'Our Home in the Sky', wie uns dies der General Manager, Mr. Peter Chau, gewünscht hatte. Faszinierend fanden wir die Ausblicke von und auf den Patio, wo täglich Live-Musik geboten wurde. Ich weiß nicht, wie oft ich die Aufzüge benutzt habe, die mit einer Geschwindigkeit von 9.1 m pro Sekunde in 45 Sekunden bis zum Observationsdeck in der 88. Etage fahren.

Wegen des regnerischen Wetters verbrachten wir einige Stunden in der Super Brand Mall, die in unmittelbarer Nähe des Jin Mao Towers liegt, ein wahres Einkaufsparadies!

Am Samstag, 22.09., war autofreier Tag in ca. 106 chinesischen Städten, so auch in Shanghai. Es handelte sich um eine Umweltaktion größeren Ausmaßes, die lt. CHINA DAILY auch weltweites Aufsehen erregte. Zitat: "The car-free day on Saturday is significant both for China and the rest of the world".

Fakten zum Jin Mao Tower:

Jin Mao heißt Goldrausch. (Schon klar, dass deshalb bereits die Aufzugstüren aussehen, als seien sie aus purem Gold.) Der Jin Mao Tower hat 88 Stockwerke und bedeckt eine Grundfläche von 290.000 m². Das Bauwerk vereint traditionelle chinesische Architektur mit den modernsten Technologien der Welt. Auszug aus dem Hotelführer:

'China Jin Mao Group Ltd. (owner of Grand Hyatt Hotels Shanghai) was established in February 1993 with a registered capital of RMB 2,635 billion (USD 325,3 million). It is a big joint-stock corporation, with shareholders of ten large corporations such as Sinochem Corp., China National Cereals, Oils & Foodstuffs Corp. and China Min-Metals Corp. Jin Mao Group is founded and operating in line with modern enterprise system and ownership. As the only developer of Jin Mao Tower, Jin Mao Group sets its root in Pudong New Area, China's financial and economic hub. It is growing rapidly and has extended core business from high-end property management, top-class hotel management to travel service & tourist product development with the building as its base......, etc.'

Der Blick aus unserem Eckzimmer im 62. Stock. Kurz vor unserer Abreise wurde der Himmel doch noch blau.



Am Sonntagabend holte Shao uns ab und brachte uns zum Flughafen. Am Morgen würden wir wieder in Frankfurt sein. Unsere Reise durch das Reich der Mitte ist zu Ende, doch in der Erinnerung werden wir sie immer wieder erleben.



Zurückgelegte km einschließlich der Langstreckenflüge Frankfurt - Shanghai - Frankfurt: ca. 25.000.

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Alle Fotos und Texte ©2005-2010 Ursula Schlößer KontaktImpressum

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