Reise 2006:
Teil 3 - Laos
Hoi tai,
die Bibliothek, in der die buddhistischen Texte in einem großen
Holzschrank aufbewahrt wurden.

Das vierfach gestaffelte Dach zeigt den Einfluss burmesischer Architektur.
Im Inneren des einzigen Raumes befindet sich ein riesiger Holzschrank, der
bis unter die Decke reicht. An vier Seiten öffnen sich jeweils Türen zur
der das Gebäude umlaufenden Veranda, die von Säulen gerahmt ist.
Der nunmehr leere Schrank war innen rot und außen schwarz lackiert und
dekoriert mit Blattgold.
Hier wurde auch eine Kopie der vollständigen Tripikata (Gesamtwerk der
buddhistischen Lehre) aufbewahrt, die als heiligster Text der Buddhisten
gilt. Die Manuskripte wurden normalerweise auf Palmblättern verewigt. Es
heißt, dass während der Einweihungsfeierlichkeiten des Wat Si Saket im
Jahre 1824 die Tripikata in einer Prozession um den Wat getragen wurde,
bevor man diese in der Bibliothek platzierte.

Auf dem Gelände befinden sich noch einige sehenswerte Grabstätten
einflussreicher Leute, die durch Spenden maßgeblich zum Erhalt dieser
Anlage beigetragen haben.
Der Wat Si Saket ist das älteste erhalten gebliebene Heiligtum von
Vientiane. Das Kloster wurde 1818 von König Anouvong (reg. 1805-1828)
gestiftet.

Die Inspiration zum frühen Bangkok-Stil hat der König
vielleicht während seiner langen Gefangenschaft in siamesischen
Gefängnissen erhalten. Möglicherweise hat gerade diese Anlehnung an den
siamesischen Baustil den Tempel vor der Zerstörung durch die siamesischen
Truppen in 1827 bewahrt. In dem überdachten Wandelgang sind mehrere
hundert Buddhastatuen nebeneinander aufgereiht, die aus Bronze, Silber,
Stein oder Holz gearbeitet sind und aus dem 16. - 19. Jahrhundert stammen.

An der Rückwand des zur Mitte offenen Wandelganges befinden sich außerdem
unzählige kleine Nischen, in denen sich immer noch ca. 2.000 weitere
Miniatur-Buddha-Statuen befinden. Einst sollen es fast 10.000 gewesen
sein.

Gläubige Buddhisten schreiben diesen Skulpturen die schützende Wirkung zu,
die den Tempel nicht nur vor den siamesischen Eroberern sondern auch 1873
vor den Horden der Ho aus China und 1960 vor der Zerstörung durch
Putschisten und Gegenputschisten retteten.


Im Bild unten rechts ist auch der Wohnbereich der Mönche zu sehen.
Neugierig geworden, versuchten wir nun mehr über die Mönche zu erfahren.
Diese entschwanden aber schnellen Schrittes hinter ihren Klostermauern und
entzogen sich jeder Fragestellung durch 'lästige Touristen'.

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